Solidarität, Bereitschaft zum Dialog, Abbau von Feindbildern –
die Martin-Niemöller-Stiftung führt das friedenspolitische Engagement ihres Namensgebers fort.

Ihre Arbeit begründet sich allein in der Einsicht:
Wir brauchen eine zivile, demokratische und human gestaltete – eine solidarische Welt.

über die Stiftung

Artikel

Ausstellung über Else Niemöller wandert erfolgreich durch Deutschland

Nach Nürnberg, Darmstadt, Speyer und Kassel ist die Wanderausstellung „Ihren Platz in der Welt finden – Else Niemöller“ ab 17. März in Berlin zu sehen. Ende April reist sie nach Potsdam bevor es weiter nach Frankfurt geht. Alle Informationen zur Ausstellung, zu Terminen und freien Zeiten für die kostenfreie Ausleihe finden Sie hier.

 

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Flyer zur Ausstellung

Else Niemöller (1890 bis 1961) war Lehrerin, Mutter, Pfarrfrau und Friedensaktivistin. Ihrem international bekannten Ehemann Martin Niemöller – wegen seines Wirkens in der Bekennenden Kirche acht Jahre Hitlers persönlicher Gefangener – stand sie als Ratgeberin und Kritikerin zur Seite.

Mit ihrem umfassenden theologischen Wissen hielt sie ihn vom Übertritt zum katholischen Glauben ab, den er während seiner KZ-Haft erwog. Gemeinsam ging das Paar den Weg vom antidemokratischen Handeln hin zum entschiedenen Eintreten für Frieden und Völkerverständigung nach dem Krieg.

In neun Kapiteln rückt die Ausstellung der Martin-Niemöller-Stiftung Else Niemöllers Leben in den Mittelpunkt und zeigt sie als eigenständige Persönlichkeit und ebenbürtige Partnerin Martin Niemöllers.

Nächste Stationen:

17.03. – 19.04.2024 EZA Zentralarchiv der EKD in Berlin

20.04. – 17.05.2024 Lernort Garnisonkirche im Rechenzentrum Potsdam

16.08. – 08.09.2024 Französisch-Reformierte Gemeinde in Frankfurt

09.09. – 11.10.2024 Ev. Dekanat Dreieich-Rodgau in Dietzenbach

12.10. – 04.11.2024 Martinsgemeinde in Heuchelheim

Freie Termine für die kostenfreie Ausleihe:

18. Mai. bis 15. August und wieder ab 5. November 2024

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Impulspapier „Sicherheits-Strategien neu denken: Gewalt stoppen und überwinden! “

Initiative_sicherheit_neu_denken_logoIm neuen Impulspapier Nr. 4 „Sicherheits-Strategien neu denken: Gewalt stoppen und überwinden! In Israel und Palästina. In der Ukraine. Global.“ werden die Kriege in der Ukraine und in Israel/Palästina, die zunehmende Klimakrise sowie die 2023 veröffentlichte Nationale Sicherheitsstrategie der Bundesregierung reflektiert und weitere Entwicklungen aus dem Geist eines Positiv-Szenarios.

Impulspapier Nr. 4 Sicherheits-Strategien neu denken zum Download

„In einer bedrohlichen Zeit ist das neue Impulspapier ‚Sicherheits-Strategien neu denken‘ ganz ausgezeichnet. Wir müssen – wo wir können – Gewalt stoppen und überwinden. Wir brauchen Fairness gegenüber anderen Erdteilen. Wir müssen kooperieren statt rivalisieren!“

Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ehrenpräsident des Club of Rome

Initiative „Sicherheit neu denken“ 

„Sicherheit neu denken“ ist eine dialogische Initiative, die unter anderem regelmäßig Impulspapiere erarbeitet. Zu ihrem Koordinierungskreis gehört auch Gerd Bauz, Vorstand der Martin-Niemöller-Stiftung. Im April 2018 wurde im Auftrag der  Evangelischen Landeskirche in Baden „Sicherheit neu denken – Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik — Ein Szenario bis zum Jahr 2040“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Szenario zeigt auf, wie analog zum Ausstieg aus der Atom- und Kohleenergie bis zum Jahr 2040 ein Ausstieg aus der militärischen Friedenssicherung und ein Umstieg in eine rein zivile Sicherheitspolitik gelingen könnte.

Mehr über die Initiative erfahren Sie hier.

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Der Ukraine-Krieg: Friedensethik und Außenpolitik auf dem Prüfstand

Friedensethiker Prof. Thomas Nauerth
Friedensethiker Prof. Thomas Nauerth

Auf großes Interesse stieß die inhaltlich spannende Veranstaltung über Friedensethik in Kriegszeiten mit Friedensethiker Prof. Thomas Nauerth (Universität Osnabrück). In der Evangelischen Akademie Frankfurt moderierte Gerd Bauz (Martin-Niemöller-Stiftung) das Gespräch, Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf (Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW) ergänzte die Diskussion mit einem Beitrag.

Veranstaltung verpasst? Eine Aufzeichnung finden Sie hier.

 

Das Manuskript von Professor Nauerth kann bestellt werden bei: gbauz@web.de

Der Krieg in der Ukraine hat jegliche Friedensethik auf den Prüfstand gestellt. Das ist seit Beginn des russischen Angriffs fast ein Allgemeinplatz geworden. Dabei stellt sich die grundsätzliche Frage, ob und wie eine politische Realität ethische Einsichten verändern kann. Außerdem muss diskutiert werden, wie sich angesichts des russischen Angriffs die herkömmliche Außenpolitik verändert. Denn sollte es nicht eine der Kernaufgaben der Außenpolitik sein, für ein friedliches Zusammenleben der Staaten Sorge zu tragen? Die Veranstaltung warf einen kritischen Blick auf friedensethische und außenpolitische Konzeptionen und suchte nach Auswegen aus diesem Krieg ebenso wie nach Perspektiven einer zukünftigen Friedensethik.

Über Friedensethik diskutierten (v.l.) Gerd Bauz von der Martin-Niemöller-Stiftung, Friedensehtiker Prof. Dr. Thomas Nauerth und Friedenspfarrerin Sabine Müller-Langsdorf, Friedensarbeit im Zentrum Oekumene der EKHN und der EKKW
Über Friedensethik in Kriegszeiten diskutierten (v.l.) Gerd Bauz von der Martin-Niemöller-Stiftung, Friedensehtiker Prof. Dr. Thomas Nauerth und Friedenspfarrerin der EKHN und EKKW Sabine Müller-Langsdorf.

40 Jahre Schwerter zu Pflugscharen: Renate Höppner hält Kanzelrede

© Martin-Niemöller-Stiftung
© Martin-Niemöller-Stiftung

Renate Höppner, Mitglied im Vorstand der Martin-Niemöller-Stiftung, hielt am Sonntag, 22. Oktober, ihre Kanzelrede in der Wittenberger Stadtkirche zum Thema: „40 Jahre Schwerter zu Pflugscharen“.

In der Veranstaltung der Evangelischen Aklademie Sachsen-Anhalt ging die Theologin der Frage nach, wie konsequent Pazifismus gelebt werden kann, wenn Menschenleben durch Aggression gefährdet ist.

„Schauen wir in unsere Bibel, woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat, sagt der Psalmbeter des 121. Psalms zu den Juden, den Muslimen und zu den Christen, die in ihrer Bibel lesen. Tun wir das“, sagte Höppner und fragte angesichts der biblischen Botschaft weiter:
„Wessen Geistes Kind sind wir? Lassen wir uns leiten vom Geist Gottes, der die Liebe ist, der Versöhnung will und Schalom für alle Menschen? […] Unser Frieden ist nicht nur gefährdet durch religiöse Fundamentalisten oder nationalistische Fanatiker. Unser Frieden ist auch immer gefährdet durch mich selbst. Wenn ich Menschen verachte und ich Menschen in Schubladen stecke: die Migranten, die Russen, die Bürgergeldempfänger, die Jugendlichen, die da oben oder die da unten. Wenn diese Vorurteile mich leiten. Wenn ich der Resignation den Platz überlassen. Wenn ich kein Gottvertrauen habe. Aber wenn Gottes Geist mich leitet, kann ich Mut haben.“

Der vollständige Predigttext zum Download

Festival „Gegensignal“ vom 16. bis 17. September in Potsdam

Das Potsdamer Glockenspiel ist die Nachbildung des historischen Carillons der Garnisonkirche. ©Wikimedia/CC BY 3.0/Bohao Zhao
Das Potsdamer Glockenspiel ist die Nachbildung des historischen Carillons der Garnisonkirche. ©Wikimedia/CC BY 3.0/Bohao Zhao

Vier Jahre nach seiner Stilllegung steht das stets umstrittene nachgebaute Glockenspiel der Garnisonkirche Potsdam am 16. und 17. September 2023 im Zentrum eines Kurzfestivals. Auf dem Programm stehen Klang-Geschichten, eine öffentliche Inszenierung und ein Workshop mit Disussion zur Zukunft des Glockenspiels. Veranstaltet wird das Festival vom Verein zur Förderung antimilitaristischer Traditionen in der Stadt Potsdam e.V. und dem Lernort Garnisonkirche.

Als wichtiger Teil der Veranstaltung werden vier namhafte Intellektuelle aus Polen, Ukraine, Russland und Namibia darauf zurückblicken, wie sich preußisch-deutsche Militärgewalt in die Geschichte Ihrer Länder eingeschrieben hat und wie sie die heutige deutsche Erinnerungskultur zu Preußen wahrnehmen. Nach kurzen Auftritten in der Konzertperformance am Samstag werden sie während des Symposions am Sonntag jeweils eine Rede halten und mit dem Publikum und miteinander diskutieren.
Es sprechen:

  • Jan Tomasz Gross, Historiker und Soziologe, Polen/ Berlin, Prof. emeritus der Princeton University/USA
  • Esther Muinjangue, Vizeministerin für Gesundheit und Soziale Dienste, ehemalige Vorsitzende der Ovaherero Genocide Foundation, Namibia
  • Kateryna Mishchenko, Autorin und Verlegerin, Ukraine/Berlin
  • Sergey Lebedev, Schriftsteller, Russland/Potsdam

Das Festival beginnt am Samstag um 16.30 Uhr mit einer multimedialen Lecture-Performance von Michael Schenk im Filmmuseum Potsdam.

Der Künstler Andreas Siekmann gestaltete das Visual für die Konzertinstallation „Den Marsch blasen“
Der Künstler Andreas Siekmann gestaltete das Visual für die Konzertinstallation „Den Marsch blasen“.

Es folgt ab 19.30 Uhr auf der Plantage die Uraufführung von „DEN MARSCH BLASEN. Eine psychogeographische Situation am Glockenspiel auf der Plantage“ des Komponisten Christian von Borries. Auf der Potsdamer Plantage, Standort des Glockenspiels unweit der Garnisonkirche, erklingt nicht mehr das untertänige Lied „Üb immer treu und Redlichkeit“, sondern „Den Marsch Blasen“ des Komponisten Christian von Borries. Die Auftragskomposition bringt die verdrängten rechtslastigen und militärischen Botschaften des Glockenspiels akustisch wie szenografisch zum Vorschein, und gibt zugleich den Opfern der einstigen preußisch-deutschen Militärgewalt eine Stimme. Gerahmt wird die Aufführung von diskursiven Beiträgen: Eine akustisch-visuelle Lecture-Perfomance des Klangkünstlers Michael Schenk im Filmmuseum Potsdam zur Geschichte des Glockenspiels und ein anschließender Workshop im Kunst- und Kreativhaus Rechenzentrum zur Zukunft des Glockenspiels auf der Plantage.

Am Sonntag findet ab 10 Uhr im Rechenzentrum ein Symposion und Workshop statt. Während vormittags von 10 Uhr bis 13 Uhr die Nachkommen der Adressaten preußisch – deutscher Militärgewalt zu Wort kommen, findet nachmittags eine Fishbowl-Diskussion zur Zukunft des Glockenspiels auf der Plantage statt.

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Else Niemöller-Ausstellung eröffnet

Präses Dr. Birgit Pfeiffer
Präses Dr. Birgit Pfeiffer

Am 13. August wurde die Wanderausstellung „Else Niemöller. Ihren Platz in der Welt finden.“ von Dr. Birgit Pfeiffer, Präses der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in der Lutherkirche Wiesbaden eröffnet. Für die Gemeinde und das Dekanat Wiesbaden begrüßte Pfarrerin Ursula Kuhn die Gäste. Zu Leben, Werk und Wirkung von Else Niemöller sprach Jeanette Toussaint, Kuratorin der Ausstellung.

In ihrer Begrüßungsrede betonte die Präses die besondere Bedeutung von Else Niemöller für die Bekennende Kirche, für die Friedensbewegung und für die EKHN. „’Ihren Platz in der Welt finden‘ lautet der Titel der Ausstellung. Ich bin mir sicher, Else Niemöller hatte ihren Platz in ihrer Welt schon gefunden in der vielfältigen Art und Weise, die sie gewirkt hat: als Ideengeberin und Beraterin für ihren Mann, als Vermittlerin in den langen Jahren seiner Inhaftierung, als Managerin einer großen Familie, als Pfarrfrau mit vielen sozialen Aufgaben, als Geschäftsführerin für CARE in Deutschland, endlich und spät als Rednerin und Theologin“, betonte Birgit Pfeiffer.

Würdigung einer bedeutenden Frau

Else Niemöller sei nicht nur „die Frau eines be­deutenden Mannes“, sondern Martin und Else Niemöller seien von Anfang an ein Team gewesen. „Ich sehe Else Niemöller somit als ’necessaria comes‘ als notwendige Gefährtin, wie es so manche Frauen in vielen Jahrhunderten für viele bedeutende Männer waren. Möge Else Niemöller mit dieser Ausstellung aus dem Schatten ihres Mannes und unserer Erinnerungen heraustreten und end­lich die ihr zustehende Würdigung und Anerkennung erhalten.“

Pfarrerin Ursula Kuhn Wiesbaden
Pfarrerin Ursula Kuhn

Pfarrerin Ursula Kuhn erinnerte daran, dass das Ehepaar Niemöller in der zur Gemeinde gehörenden Brentanostraße lebte, heute Sitz des Beauftragten der ev. Kirche bei der Hessischen Landesregierung. Zeitzeuge Manfred Kühn, Pfarrer im Ruhestand, war bei der Trauerfeier Else Niemöllers und Dora Schulz‘ 1961 und erinnerte sich an die Trauer um die beiden Freundinnen. Gerd Bauz von der Martin-Niemöller-Stiftung regte an, das Haus in Wiesbaden in „Niemöller-Haus“  und auch eine Straße – in „Else- und Martin-Niemöller-Straße“ umzubenennen.

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Europas Grenzen töten

Ausgegrenzt und Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt: Migrant:innen an der EU-Außengrenze. (Foto: Sandor Csudai, flickr, CC-BY SA 2.0)
Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt: Migrant:innen an der EU-Außengrenze. (Foto: Sandor Csudai, flickr, CC-BY SA 2.0)

Die Martin-Niemöller-Stiftung verurteilt die Absichtserklärung zwischen Tunesien und der EU zur Fluchtabwehr aufs Schärfste. Menschenrechte werden verraten und buchstäblich verkauft – mit keinem Wort werden die rechtswidrigen Massenabschiebungen durch tunesische Behörden und die massive Gewalt gegen Flüchtlinge und Migrant*innen erwähnt.

Tunesien ist entgegen der deutschen Einstufung als sicherer Staat für Flüchtende mitnichten sicher. Das Land duldet und fördert seit Monaten pogromartige Vertreibung und organisierte Deportation von bis zu tausend Menschen an die libysche und algerische Grenze ohne Nahrung und Wasser. Dort sind die Menschen in einer Falle gefangen zwischen libyschen/algerischen und auch tunesischen bewaffneten Kräften und versperrten Fluchtwegen. Sie erleiden schwere bis schwerste Gewalt bis hin zu Tötungen, Beschuss durch Grenzkräfte, Folter, Vergewaltigung, Verdursten lassen.

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Jetzt ist die Zeit für Frieden

Die Martin-Niemöller-Stiftung auf dem Kirchentag in Nürnberg 2023

Frieden schaffen ohne Waffen - Diskussionen am Stand der Martin Niemöller-Stiftung auf dem Markt der Möglichkeiten.
Frieden schaffen ohne Waffen – Gespräche am Stand der Martin-Niemöller-Stiftung auf dem Markt der Möglichkeiten.

Mit vielen Besucherinnen und Besuchern des Kirchentages wurde am Stand der Martin-Niemöller-Stiftung auf dem Markt der Möglichkeiten kontrovers über Wege des Friedens diskutiert und gerungen: „Welche andere Möglichkeiten statt Waffenlieferungen gibt es, die Ukraine und ihre Menschen zu schützen?“

Mit ihrem Anliegen, mit friedlichen Wegen aus dem Krieg zu finden, traf die Martin-Niemöller-Stiftung ein Thema der Zeit, das nur wenig Berücksichtung in den Podien und Veranstaltungen des Kirchentages fand. Zurück aus Nürnberg sagte der Vorsitzende der Stiftung, Propst a.D. Michael Karg: „Dass nach alternativen Auswegen aus dem Krieg noch nicht einmal Ausschau gehalten wurde, hat mich tief enttäuscht, aber gleichzeitig auch deutlich gemacht, wie wichtig das Engagement unserer Stiftung ist“.

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„Lasst uns nicht in die Irre gehen!“ *

Martin-Niemöller-Stiftung kritisiert: Der Ev. Kirchentag in Nürnberg ist friedensethisch vorfestgelegt.

Kurz vor dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg (7.-11. Juni 2023) übt die Martin-Niemöller-Stiftung deutliche Kritik am Vorgehen des Kirchentages.

„Ein ernsthafter Dialog mit den auf zivile und gemeinsame Sicherheitspolitik orientierten Christinnen und Christen sei im Programm des Kirchentages nicht wirklich vorgesehen“, kritisiert Michael Karg, Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung, Wiesbaden. Friedenpolitische Veranstaltungen, so mit Margot Käßmann, Konstantin Wecker und Clemens Bittlinger, wurden im Vorfeld abgelehnt.

Kritik übt die Martin-Niemöller-Stiftung auch an der Haltung von Kirchentagspräsident Thomas de Maizière. Mit seiner Predigtaussage am KirchentagsSonntag: Panzerlieferungen an die Ukraine seien notwendig und dass ein auf den ersten Blick naheliegendes und scheinbar einfaches moralisches „Nein“ ebenfalls bittere ethische und brutale politische Konsequenzen mit sich bringe**, habe er den Dialog beendet, bevor er beginnen konnte. Kirchentage aber lebten vom ergebnisoffenen, gemeinsamen und kontroversen Ringen um Wege zum Frieden.

Weiterhin bedauert die Stiftung, dass eine Nakba-Ausstellung als Beitrag zum 75. Jahrestags der Gründung des Staates Israel von der Kirchentagsleitung nicht zugelassen wurde. „Wir fragen uns: Ist der Kirchentag noch der richtige Ort für uns?“, so Karg. „Wir werden trotzdem auf dem Kirchentag (Stand B25 in Halle 1) dabei sein, um an diesem Platz mit vielen offen über friedliche Wege aus dem Krieg heraus zu sprechen.“

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Martin-Niemöller-Stiftung auf dem Kirchentag

220422_dekt_hp_header_1536x12802Vom 7. bis 11. Juni lädt der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag nach Nürnberg ein. Begegnung, Austausch, Diskussionen, Kultur und vieles mehr erwartet die Gäste an fünf Tagen mit rund 2.000 Einzelveranstaltungen. Auch die Martin-Niemöller-Stiftung ist wieder mit dabei. Sie finden uns auf dem Markt der Möglichkeiten im Themenbereich 5: Globale Herausforderungen, Messehalle 1, B 25.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!